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DATEV und die Heuschrecken

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    Einträge 1-11 / 11

    Seite 1 von 1

  • Reinhold Stark
    31.01.2006 12:23 Uhr

    In Presseveröffenlichungen wird berichtet, das die Münchener Wago-Curadata in neuen Händen ist. Wie das Unternehmen in einer Kundeninformation mitteilte, sind die Anteile der Muttergesellschaft von Wago-Curadata , der PBSG, an die Londoner HG Capital verkauft worden. HG Capital hat bereits im Frühsommer 2005 die Softwarefirma Addison übernommen. Kann so etwas auch mit DATEV passieren?

  • Peter Werner
    03.02.2006 15:01 Uhr
    Zitat von Reinhold Stark


    .......Kann so etwas auch mit DATEV passieren?

    Ich glaube der Beitrag ist hier nicht an der richtigen Stelle. Er sollte eher in´s Forum "Humoriges" eingestellt werden.

  • Christian Wielgoß
    04.02.2006 08:43 Uhr

    Da zeigen sich wieder einmal die Vorteile einer Genossenschaft ...

  • Andreas Bauer
    05.02.2006 13:39 Uhr

    Hallo zusammen,

    ja, das mit der Genossenschaft hat Vorteile.

    Der Markt für Steuerberatersoftware scheint sich zu konsolidieren. Damit könnte sich der Mitbewerb gegenüber der DATEV stärken.

    Man muss aber etwas hinter die Kulissen sehen. Die MillHill GmbH hat die Professional Business Solutions Group AG (PBSG) gekauft. Diese ist ihrerseits Eigentümerin der Firma Wago-Curadata. Somit gehört also Wago-Cusadata, jetzt zu MillHill. Soweit, so klar? Dieses Unternehmen hieß bis Dezember 2005 noch 'Addison Vermögensverwaltungs- und Beteiligungs-GmbH'. Und die ist Eigentümer von Addison. Soviel zu den Namensspielereien. Doch was steckt hinter diesem Namenswirrwarr? Was will der Kapitalgeber?

    Hinter diesen Zusammenschlüssen steht der britische Finanzinvestor HC Capital. Der hatte zu Beginn des Jahres 2005 bereits Addison übernommen. Langer Rede kurzer Sinn: Die ehemaligen Konkurrenten Wago-Curadata und Addison befinden sich jetzt in der Hand von HC Capital.

    Investoren oder Neudeutsch Heuschrecken haben eigentlich immer nur eins im Sinn: kurz- oder mittelfristige Ertragsteigerung des betreuten Unternehmens und dann Profit an den Kapitalmärkten. Was bedeutet das für den Kunden dieser Softwareanbieter? Wenn ein Software-Anbieter, mit dem das eigene berufliche Fortkommen fest verbunden ist, selbst zum Gegenstand von Kauf und Verkauf wird, besteht die Gefahr, dass nicht mehr der Kunde, sondern der Anleger im Vordergrund steht.

    Wer rechnen kann wird schnell darauf kommen, dass nicht mehr die Entwicklung und Verbesserung der Software, sondern nur noch die Verschlankung und Optimierung der Geschäftsprozesse im Interesse der Eigentümer stehen kann.

    Aber glücklicherweise hat der Berufsstand eine Alternative. Sie heißt DATEV. Der Berufsstand und die DATEV bilden eine Symbiose, die seit 40 Jahren Erfolg hat. Diese Symbiose muss sich auch nicht den Gesetzen des Kapitalmarktes stellen. Denn die Eigentümer wollen keine schnellen Profite, sondern zuverlässige und bezahlbare Software, gebündelt mit Verstrauen und Verständnis für die Belange des Berufes. Die Besitzer der DATEV haben von Zu- und Abgängen einmal abgesehen seit 40 Jahren nicht gewechselt.
    Denn die DATEV gehört als Genossenschaft eben uns selbst, den Mitgliedern, und ist bei allem, was sie tut, nur uns, den Mitgliedern, verpflichtet. Das war immer so und wird auch so bleiben. Dafür werde ich mich in den Organen der DATEV weiter stark machen. Zum Wohle des Berufsstandes, der DATEV-Mitglieder und der DATEV selbst.

    Deshalb lassen Sie uns den Blick nach vorne werfen und das Verhökern des Mitbewerb gelassen beobachten. Immer mit der Gewissheit, dass uns das nicht passieren kann.


    Mit kollegialen Grüßen

    Andreas Bauer

  • Siegfried Wolny
    05.02.2006 15:29 Uhr

    Liebe Kollegen,

    die Hintergründe hat Andreas Bauer wohl klar dargestellt. Bei einer Genossenschaft ist ein derartiger Eingriff durch Finanzinvestoren nicht möglich. Die Satzung schreibt klare Grundlagen vor, wer Genosse werden kann und in welchem Umfang. Es werden aber auch die Rechte und Pflichten der Genossen bestimmt. Damit ist das Problem der Ursprungsanfrage gelöst. Diese Risiken sieht aber auch unser Vorstand und wird daher wohl kaum eine andere Rechtsform anstreben, die derartige Maßnahmen begünstigt. Unser Schutz ist der Mantel der Genossenschaft.

    Also können wir insoweit diese Diskussion beenden.

    Mit kollegialen Grüßen

    S.Wolny

  • Mariola Brandt
    06.02.2006 11:04 Uhr

    Die Schlüsselfrage ist, wer den Profit realisiert und zum Wohle des Unternehmens, d.h.uns der Genossen (da muß ich an Karl Marx denken, ha! ha! ha!) und der Mitarbeiter (ha! ha! ha! - ich muß wieder an die Arbeiterklasse denken) nutzt, für Investitionen, Preissenkungen, angemessene Steigerungen der Entlohnung der DATEV-Mitarbeiter, die den Mehrwert mit erarbeiten. Die Börse und nach Grundsätzen der Börse organiesierte Unternehmen haben an den genannten Punkten kein Interesse.
    Wir sollen froh sein, dass die DATEV uns gehört. Die Bertellsmann AG hat aus den gleichen Gründen einen Börsengang abgelehnt und so manchen Manager entlassen, der nicht genug weitsichtig war.
    Man hat nur was zu entscheiden, so lange nicht andere über uns die Macht haben.

  • Reinhold Stark
    06.02.2006 13:34 Uhr

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    Zitat von Peter Werner


    Ich glaube der Beitrag ist hier nicht an der richtigen Stelle. Er sollte eher in´s Forum "Humoriges" eingestellt werden.

    Das Thema ist mir viel zu ernst als dies unter dem vorgeschlagenen Forum einzustellen.

    Ich glaube mein Beitrag war hier doch an der richtigen Stelle, denn mir ist wohl bekannt, dass dies bei einer Genossenschaft nicht passieren kann und deshalb DATEV auch unbedingt Genossenschaft bleiben muss. Nur erinnere ich mich, dass es wohl schon Überlegungen zur Rechtsform gab. Insbesondere erinnere ich mich an die Tochtergesellschaften der DATEV (GmbH in Polen, Tschechien, Österreich und Italien). Man könnte schon auf den Gedanken kommen aus der Genossenschaft eine AG oder ähnliches zu machen. Nur die aktuellen Vorkommnisse zeigen, dass dies unbedingt vermieden werden muss.
    Wie steht eigentlich der Vorstand zu dieser Frage? Gibt es hierzu Überlegungen?

    Zitat von Siegfried Wolny


    Also können wir insoweit diese Diskussion beenden.

    Dieser Meinung kann ich mich ohne abschließende Erklärung des Vorstands noch nicht anschließen.

    Mit kollegialen Grüßen
    Reinhold Stark

  • Siegbert Rudolph
    09.02.2006 14:13 Uhr

    Sehr geehrter Herr Stark,

    ich habe die bisherigen Antworten auf Ihre Frage mit großem Vergnügen gelesen. Klar, dass mir diese gefallen. Die Genossenschaft ist nach wie vor eine attraktive Unternehmensform, und dies nicht nur deswegen, weil keine "Heuschrecke" sie kaufen kann. Ein sichtbares Zeichen hierfür wird auch durch die anstehende Genossenschaftsgesetznovelle gesetzt, wonach die Gründung und Ausgestaltung einer Genossenschaft noch attraktiver wird. In einer Genossenschaft muss man allerdings gewisse demokratisches Regeln beachten. Wenn man das tut, dann ist das, was gelegentlich als vermeintliche Schwäche der Genossenschaft ausgelegt wird, ebenfalls eine Stärke. Schließlich können die Mitglieder der Genossenschaft Entscheidungen beeinflussen, was eben diese Stärke ausmacht und den Mitgliedern Sicherheit gibt. Dazu gibt es bei uns vermutlich mehr freiwillige Gremien bestehend aus Mitgliedern als in jeder anderen Genossenschaft. Und der gesetzliche Auftrag der Mitgliederförderung ist halt was ganz anderes als ein Shareholder Value.
    Und nun zu Ihrer konkreten Frage: Es gibt keinerlei Bestrebungen im Vorstand oder einem anderen DATEV-Gremium, die Rechtsform der Genossenschaft zu ändern!
    Unsere Aufgabe ist es, unsere Mitglieder mit unserem Leistungsangebot zu fördern. Das ist anstrengend genug.

    Mit freundlichen Grüßen - Siegbert Rudolph

  • Olaf Ludwig
    14.03.2006 00:29 Uhr

    Sehr geehrte Kollegen,

    den Beitrag von Herrn Bauer über die Hintergründe fand ich sehr interessant. Allerdings überrascht mich schon die Naivität mit der dieses Thema diskutiert wird. Insbesondere stoße ich mich an der Gleichsetzung von Wettbewerbsvorteilen und Rechtsform. Hier wird sicher etwas verwechselt. Genossenschaft heißt nicht automatisch erfolgreich und AG nicht zwangsläufig unökonomisch (schlechte und teuere Produkte mit unzufriedenen Kunden).

    Bei mir vor der Haustür ist gerade eine große Warengenossenschaft in Insolvenz gegangen. Wahrscheinlich n u r deswegen, weil deren Mitglieder nicht heroisch die Rechtsform gefeiert haben! Oder?

    Natürlich hat die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft gewisse Vorteile gegenüber anderen Rechtsformen. Aber diese garantieren allein noch keinen wirtschaftlichen Erfolg. Dieser muss täglich erkämpft werden. Und ohne Wettbewerb gibt es keine Entwicklung, sondern nur Stagnation.

    Und der Vorstand der DATEV eG wird sich sicher überlegen - weil das seine Aufgabe ist - wie er uns Mitgliedern mit noch attraktiveren Produkten, mehr Service, weniger Fehlermeldungen, die Vorzüge des Unternehmens und dessen Rechtsform Tag für Tag beweisen kann.

    Freundliche Grüße

    Olaf Ludwig

  • Siegbert Rudolph
    14.03.2006 14:06 Uhr

    Hallo Herr Ludwig,
    vielen Dank für diesen Beitrag. Er ist doch die ideale Ergänzung zu meinen Ausführungen.
    Es kommt darauf an, dass wir mit unserem Leistungsangebot unsere Mitglieder fördern, "mit noch attraktiveren Produkten, mehr Service, weniger Fehlermeldungen ".
    Davon kann man sich zur Zeit auf der CeBIT überzeugen. Wir haben wieder großen Zulauf und auch Zuspruch zu unserem Angebot. "Fehlermeldungen" werden dort allerdings kaum von unseren Besuchern nachgefragt. Aber dieses Thema haben wir in Nürnberg schon aufgegriffen.
    Viele Grüße von der CeBIT - Siegbert Rudolph

  • Olaf Meyer
    14.03.2006 14:58 Uhr
    Zitat von Siegbert Rudolph


    Hallo Herr Ludwig,
    vielen Dank für diesen Beitrag. Er ist doch die ideale Ergänzung zu meinen Ausführungen.
    Es kommt darauf an, dass wir mit unserem Leistungsangebot unsere Mitglieder fördern, "mit noch attraktiveren Produkten, mehr Service, weniger Fehlermeldungen ".
    Davon kann man sich zur Zeit auf der CeBIT überzeugen. Wir haben wieder großen Zulauf und auch Zuspruch zu unserem Angebot. "Fehlermeldungen" werden dort allerdings kaum von unseren Besuchern nachgefragt. Aber dieses Thema haben wir in Nürnberg schon aufgegriffen.
    Viele Grüße von der CeBIT - Siegbert Rudolph


    Hallo Herr Siegbert,
    wegen Fehlermeldungen bzw. Programmunstimmigkeiten kann ich Ihnen leider nicht ganz zustimmen. Aber da nehme ich die Anwender besonders in die Pflicht, denn nur Fehler die gemeldet werden, können auch behoben werden. Gleiches gilt für Verbesserungen, hierzu möchte ich mich posistiv für die Datev aussprechen, da in der Vergangenheit viele Anwenderwünsche umgesetzt wurden bzw. noch werden.

    Jetzt noch zu eine aktuellen Thema, ich habe nach der Cebit ein Anruf bekommen bezgl. meinen Wunsch nach einen Kalender bzw. Mitarbeiterkalender / Kanzleikalender. Ich meine einen wie in Outlook. Leider muss ich auch hier wieder den Vergleich machen, aber anders kann man dies wohl nicht erläutern.
    Dieses habe ich aber schon an andere Stellen kommeniert. Jedenfalls hat man mir am Telefon erklärt, das ich Outlook hätte um entsprechende Funktion zu erhalten.
    Ich bringe dies auch hier wieder zum Ausdruck, ich möchte ein Integriertes Produkt in der Datevwelt nutzen können wo ich entsprechende direkten zugriff auf Mandanten, Aufträge, Fristen u. Termine, Aufgabe usw. habe. Keine Datenabgleich mit Outlook. Ebenfalls möchte ich keinen Exchange Server einrichten müssen, nur um einen Outlook-Kalender zu erhalten in dem alle einsicht haben können.
    Dieser Hinweis zu Outlook hat mich einmal wieder geärgert. Wenn ich eine Steuererklärung machen möchte benötige ich hierzu auch nicht die Steuerprogramme von der Datev. Ich kann mir auch das kostenlose Elsterprogramm der Finanzverwaltung holen. Auch kann ich Open-Office nutzen, wenn ich Briefe oder berechnende Tabellen möchte.
    Buchhaltungsprogramme gibt es auch kostenlos im Internet usw.
    Auch könnte ich zu einen anderen Anbieter gehen und dort einmal schauen was für Lösungen es zu meinen Wünschen gibt.
    Vielleicht sollte man einfach zu einer Uni gehen und dort ein entsprechende Projekt fördern. Dann sind vielleicht die Entwicklungskosten nicht ganz so hoch.
    Ich werde auf jedenfall dies mit anderen Kollegen klären, ob tatsächlich nur wir solche Wünsche haben.
    Ansonsten wünsche ich allen viel spaß auf der Cebit.

    Gruß
    Olaf Meyer