Das DATEV-Rechenzentrum (zukünftig hier: RZ) haben Steuerberater gegründet, um sich die Kosten für eine teure EDV-Ausstattung zu teilen. Schon die ersten Großrechneranlagen wären für Einzelpersonen oder Klein- und mittelständige Betriebe nicht erschwinglich gewesen. Und das hat sich bis heute nicht geändert.
Das DATEV-RZ wurde zum Zwecke der Erstellung von Buchhaltung eingerichtet. PC-Programme gab es noch keine, weil es noch keine PCs gab (der erste als PC bezeichnete Rechner kam 1973 von der Firma Xerox PARC, der erste für Heimanwender geeignete war der Altair 8800 von 1974). Die ersten DATEV-Programme zur Erstellung der Buchhaltung waren die Finanzbuchführung und die Kostenrechnung.
In der Kanzlei erfassten die Mitarbeiter Buchungen nicht mehr auf Papier, sondern auf elektronischem Wege. Zum Beispiel auf einer Buchungsmaschine, die anschließend die erfassten Daten auf einer Lochkarte, einem Lochstreifen, später auf Kassette und Diskette ausgab. Der damit entstandene Datenträger wurde mit der Post an die DATEV geschickt. Und daher stammt auch das berühmte DATEV-Wort 'Postversanddaten'.
Wenn diese Daten in Nürnberg bei der DATEV eingingen, wurden Sie im Großrechner eingelesen und verarbeitet. Zuerst im Programm Finanzbuchführung (das war damals das Programm 100, die Kostenrechnung war 200, die 1970 hinzukommende Offene-Posten-Rechnung - heute bekannt als OPOS - war das Programm 300). Und der Großrechner erstellte aus den verarbeiteten Daten Auswertungen. Diese Auswertungen wurden ausgedruckt und dann an das Mitglied versendet.
Und später kam dann die DFÜ - die DatenFernÜbertragung - hinzu. Aber dazu gibt's mehr im nächsten Beitrag.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Schöneberg
Produktmarketing und Service
Betriebliches Rechnungswesen
DATEV eG