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Finanzkrise einfach erläutert

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    Einträge 1-3 / 3

    Seite 1 von 1

  • Fr. Humor
    20.02.2009 08:56 Uhr

    Die Finanzkrise erläutert für jedermann:

    Mandy besitzt eine Bar in Marzahn. Um den Umsatz zu steigern beschließt
    sie, die Getränke der Stammgäste - hauptsächlich alkoholkranke
    Hartz-IV-Empfänger -- auf den Deckel zu nehmen, ihnen also Kredit zu
    gewähren. Schließlich hat Mandy ja auch schon mal in einer Bank geputzt,
    weiß also wie das Kreditgeschäft läuft. Das spricht sich in ganz Berlin
    schnell herum und immer mehr Kundschaft desselben Segments drängt sich
    in Mandy`s Bar. Da die Kunden sich keine Sorgen um die Bezahlung
    machen müssen, erhöht Mandy sukzessive ihre Preise und erhöht auch damit
    massiv ihren Umsatz.
    Der junge und dynamische Kundenberater ihrer Bank aus dem Lower- oder
    Middle-Management bemerkt Mandy`s Erfolg und bietet ihr zur
    Liquiditätssicherung eine unbegrenzte Kreditlinie an.
    Um dessen Rückzahlung sorgt er sich nicht, er hat ja die Deckel der
    Trinker als Sicherheit.

    Zur Refinanzierung transformieren topausgebildete Investmentbanker die
    Bierdeckel (auch Klebepappen genannt) in verbriefte
    Schuldverschreibungen mit den Bezeichnungen SUFFBONDR, ALKBONDR und
    KOTZBONDR. Diese Papiere laufen unter der modernen Bezeichnung SPA
    Super-Prima-Anleihen und werden bei einer usbekischen
    Online-Versicherung per E-Mail abgesichert. Daraufhin werden sie von
    mehreren Rating-Agenturen mit ausgezeichneten Bewertungen versehen
    (gegen lebenslanges Freibier in Mandy`s Bar).
    Niemand versteht zwar, was die Abkürzungen bedeuten oder was diese
    Papiere genau beinhalten, aber dank steigender Kurse und hoher Renditen
    werden diese Konstrukte ein Renner für institutionelle Inverstoren.
    Vorstände und Investmentspezialisten der Banken erhalten Boni im
    dreistelligen Millionenbereich.
    Regierung, Versicherungen und wer sonst noch daran verdienen kann,
    empfehlen diese Papiere für die private Altersvorsorge.

    Eines Tages, obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein
    Risk-Manager (der inzwischen wegen seiner negativen Grundeinstellung
    entlassen wurde, völlig verarmte, von Hartz-IV lebt und bei Mandy Gast
    ist) fest, dass es an der Zeit sei, die ältesten Deckel von Mandy`s
    Kunden langsam mal fällig zu stellen.
    Überraschenderweise können weder die ersten noch die nächsten
    Hartz-IV-Empfänger ihre Schulden, die oft ein Vielfaches ihres
    Jahres-Hartz-IV betragen, bezahlen. Es kommen keine Tilgungen ein, so
    lange man auch nachforscht. Mandy macht Konkurs, die Alkis verlieren
    ihre Heimat. SUFFBONDR und ALKBONDR verlieren 95 %, KOTZBONDR hält sich
    besser und stabilisiert bei einem Wert von 20 %.

    Die Lieferanten hatten Mandy extrem lange Zahlungsfristen gewährt und
    zudem selbst in die SPA-Anleihen investiert. Der Wein- als auch der
    Schnapslieferant gehen in Konkurs, die Brauerei wird dank massiver
    staatlicher Zuschüsse von einer ausländischen Investorengruppe
    übernommen und schon bald nach Rumänien verlegt.
    Die Banken werden durch Steuergelder gerettet. Die Bankmanager halbieren
    Ihre Millionen-Boni und haben wieder einmal ihren Sachverstand, gepaart
    mit einer hohen sozialen Verantwortung, bewiesen.

  • Hr. Humor
    24.02.2009 17:43 Uhr

    Schade nur, dass hier das "Volk" (Hartz IV) der wahre Gewinner (an Bier) ist, in unserer jetztigen Finanzkrise dagegen die doppelten Verlierer (Verlust des Investments+Steuern in Unternehmen pumpen)!

    Ansonsten sehr viel Wahrheit in einer schönen Geschichte:-)

  • No Name
    25.02.2009 10:48 Uhr

    Ich glaube kaum, dass ein Hartz4 Empfänger große Investments hat. Außerdem dürfte die Steuerrate von Hartz4 Empfänger auch nicht größer sein, als das Geld, was er vom Staat erhält.

    Verlierer sind die normalen Steuerzahler, die
    1. Rentenversicherung zahlen, um die jetzigen Rentner zu unterstützen,
    2. selber ansparen müssen, um zukünftig nicht ohne Rente dazustehen,
    3. dieses angesparte Geld jetzt den Bach runtergeht,
    4. Konsumieren sollen, weil Konsum ja gut für die Wirtschaft ist,
    5. jetzt auch noch die Konzerne mit Steuern unterstützen müssen.