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    Einträge 1-5 / 5

    Seite 1 von 1

  • ein Wähler
    28.09.2009 13:00 Uhr

    Die Wahl ist gelaufen, und der Wähler hat sich wohl für die "Tigerentenkoalition" entschieden!
    Ist dies Ergebnis positiv oder negativ für die beratende Zunft?

  • Heinz Höller
    28.09.2009 14:12 Uhr

    Hallo zusammen,

    die Tigerentenkaolition hat ja vor der Wahl Steuersenkungen versprochen.

    Wie das funktioniert, konnte man schon vor einiger Zeit im Kinderkanal sehen.

    Für alle. die es nicht gesehen haben, hier der Inhalt der Sendung:


    Die Sendung mit der Maus Diesmal für Erwachsene

    Die Maus erklärt, wie unsere Steuergesetzgebung funktioniert

    Liebe Kinder,

    Ich möchte für uns die geplanten Steuererleichterungen einmal in Worte
    fassen, die jeder verstehen kann.

    Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen
    und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro.

    Die Gäste zahlten ihre Rechnung so - wie wir unsere Steuern zahlen - und
    das sah ungefähr so aus:

    Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts. Der Fünfte zahlte 1 Euro. Der
    Sechste 3 Euro. Der Siebte 7 Euro. Der Achte 12 Euro. Der Neunte 18
    Euro.

    Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.

    Das ging eine ganze Zeitlang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle
    waren zufrieden. Bis - der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem
    er vorschlug, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren. "Weil
    Sie alle so gute Gäste sind!" Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen
    für die 10 nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt
    beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden. Dabei änderte sich
    für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es
    aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis
    so aufteilen, dass jeder etwas davonhatte? Die sechs stellten schnell
    fest, daß 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro ergibt. Aber wenn
    sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und
    der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.
    Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so
    viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich
    also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.

    Heraus kam folgendes: Der Fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier,
    zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis). Der Sechste zahlte 2 Euro
    statt 3 Euro (33% Ersparnis). Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28%
    Ersparnis). Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25% Ersparnis). Der Neunte
    zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis). Und der Zehnte (der Reichste)
    zahlte 49 statt 59 Euro (16% Ersparnis). Jeder der sechs kam günstiger
    weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.

    Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles
    doch nicht so ideal wie sie dachten. "Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!"
    sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen. "Aber er kriegt 10 Euro!" "Stimmt!" rief der Fünfte. "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart sich zehnmal so
    viel wie ich." "Wie wahr !!" rief der Siebte. "Warum kriegt er 10 Euro
    zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!" "Moment
    mal," riefen da die ersten vier aus einem Munde. "Wir haben überhaupt
    nicht bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!" Und wie aus
    heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und
    verprügelten ihn.

    Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Also
    setzten die übrigen 9 sich zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an
    der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas
    Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch
    nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht
    verhungert sind, wundern sie sich noch heute.


    Und so, liebe Kinder, funktioniert unser Steuersystem.

    Die Menschen, die hier die höchsten Steuern zahlen, haben die größten
    Vorteile einer Steuererleichterung.

    Wenn sie aber zuviel zahlen müssen, kann es passieren, dass sie einfach
    nicht mehr am Tisch erscheinen.

    In Monaco und in der Karibik gibt es auch ganz tolle Restaurants...

  • Olaf Stein
    28.09.2009 14:37 Uhr

    Sehr geehrter Herr Höller,

    herzlichen Dank für die kleine Erzählung mit der Kneipe.
    Auch wenn die Geschichte schon etwas älteren Datums ist, so hat sie doch an Aktuallität nicht verloren.

    Allerdings ist eine Sache dabei noch nicht berücksichtigt: unser Sozialsystem. Und das ist ja bekanntlich in den Abgaben linear und nicht wie der Steuersatz progressiv. (In einer ersten Formulierung hatte ich schon "Progressives Steuersystem geschreiben, aber das ist mir zu missverständlich).
    Auch an diesem System sollte etwas geschehen, denn nur über den Steuersatz kann auch nicht alles gerettet werden.

    Herzliche Grüße

    OS

  • Frau Westerwelle
    28.09.2009 17:12 Uhr

    ... zumindest haben wir jetzt als Bundeskanzler und Vize-Bundeskanzler zwei Frauen an der Macht!

  • Wahl -O-Mat
    29.09.2009 12:52 Uhr
    Zitat von Olaf Stein


    [...]
    Allerdings ist eine Sache dabei noch nicht berücksichtigt: unser Sozialsystem. Und das ist ja bekanntlich in den Abgaben linear und nicht wie der Steuersatz progressiv. (In einer ersten Formulierung hatte ich schon [...]

    Linear? Also in einer Linearen Gleichung findet man ehr selten Beitragsbemessungsgrenzen....