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Keine nennenswerte Weiterentwicklung bei DATEV Pro erkennbar

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    Einträge 1-15 / 93

    Seite 1 von 7

  • Bodo Korzeniewsky
    18.04.2013 19:39 Uhr

    Hallo in den Kreis der DATEV-Nutzer,

    ich stelle mir seit geraumer Zeit eine Frage. Warum wurden wir eigentlich von der DATEV in 2010/2011 derart massiv zur Umstellung auf DATEV Pro getrieben?

    Wenn ich nun mit einem Abstand von 3 Jahren zurückblicke, komme ich mehr und mehr zu dem Ergebnis, dass die DATEV-Nutzer hier Opfer eines Marketing-Tricks geworden sind. Warum? Nun, die DATEV war damals ordentlich unter Beschuss anderer Anbieter, da ihre unstrukturierten Einzelprogramme in der Anwenderfreundlichkeit mit den Produkten anderer Anbieter einfach nicht mehr mithalten konnten. Es musste also ein ganz neuer Ansatz gefunden werden... DATEV Pro. Diese Neuentwicklung war einige Zeit zuvor ja bereits angekündigt worden und ich zumindest war dann sehr überrascht (und zwar positiv), als die ersten Pro-Anwendungen einige Zeit vor der zunächst angekündigten Zeit auf den Markt kamen. Das betraf dann zwar im wesentlichen nur den (neuen) Arbeitsplatz und das Rechnungswesen mit Bilanzbericht aber das schien ja ein wirklich vielversprechender Anfang zu sein. Also haben sich vermutlich viele DATEV-Anwender, die grundsätzlich vielleicht bereit waren zu einem anderen Anbieter zu wechseln gedacht, dass sie dann ja auch bei DATEV bleiben können, wenn nun alles besser wird. Und ich werde die Vermutung einfach nicht los, dass das von DATEV auch exakt so einkalkuliert wurde.

    3 Jahre sind seither ins Land gegangen und es ist wie ich finde nicht zu früh sich einmal zu fragen, 1. welche Entwicklung DATEV Pro seither gemacht hat und 2. was in näherer Zukunft zu erwarten sein wird.

    Die Antwort zur ersten Frage muss m.E. klar lauten: sehr wenig! Zwar läuft DATEV Pro jetzt stabil, hinreichend schnell und durch die Einbeziehung der angebotenen Schnellinfos wird aus den DATEV-Arbeitsplatz in der Tat so etwas wie ein Cockpit, in dem der Anwender viele Informationen zu seinen Mandanten schnell erfassen und einsehen kann (Stammdaten, Dokumente, VZ, Bescheide, Post...). Allerdings funktioniert die Übernahme und Rückübertragung von Anwendungsdaten und Stammdaten auf einen lokalen Datenbestand bis heute nicht wirklich. Da ich viel auf meinem Notebook arbeite und nicht bereit bin, den unsinnigen Aufwand eines WTS-System zu tragen, beeinträchtigt dies meine Arbeit sehr aber das mag ein Minderheiten-Problem sein.
    Viel schwerwiegender ist, dass bis heute noch kein einziges anderes wichtiges Anwenderprogramm auf DATEV Pro umgestellt wurde. Kein Lohn, kein einziges Steuerprogramm, nix. Bereits im Juni 2011 hat ein Kollege unter dem Thema "Freigabe Produkte DATEV Pro" einmal dezent angefragt, wie es denn weitergehen würde und ob man nicht einen Fahrplan der in Zukunft freigegebenen Programme veröffentlichen könnte. Letzte Antwort der DATEV (21.9.2012) zu diesem Thema: in 2013 kommt etwas in der Wirtschaftsberatung und weitere Module der Eigenorganisation werden umgestellt... das war's.

    Daher wird die Antwort auf die zweite Frage wohl ernüchternd lauten müssen: IN DEM TEMPO SICH WIRD DIE UMSTELLUNG NUR DER WICHTIGSTEN PROGRAMME NACH MEINEM JETZIGEN EINDRUCK ÜBER EINEN ZEITRAUM VON 7-10 JAHREN ERSTRECKEN.

    Bis dahin haben manche Kollegen vermutlich bereits 1-2 Generationen an EDV-Hardware angeschafft und verbraucht.

    Erschwerend kommt auch hinzu, dass funktionale Änderung in den bestehenden Programmen von der DATEV inzwischen durchweg mit der Begründung abgeleht werden, die Umsetzung könne wenn überhaupt nur in der Pro-Version erfolgen.

    Es ist aus meiner Sicht nun an der Zeit, dass sich die DATEV hierzu einmal erklärt, Bilanz zieht und ihren Genossenschaftsmitgliedern einen halbwegs seriösen Ausblick gibt, wann mit welcher Weiterentwicklung gerechnet werden kann. Diese Aufforderung geht ausdrücklich auf diesem Weg an unseren Vorstand! Sollte das Manangement sich wie bisher nicht in der Lage sehen, einen zumindest ungefähren Zeitplan zu veröffentlichen, wäre das aus meiner Sicht eine Offenbarungseid.

    Ich würde mich über jede zustimmende aber auch kritische Reaktionen vor allem der Kollegen zu diesen Ausführungen freuen. Wenn jeder, der hierzu eine Meinung hat, dies kurz postet, bekommen wir ein Meinungsbild, ob mein Eindruck geteilt wird oder ob ich die Entwicklung vielleicht zu kritisch sehe.

    Ich jedenfalls finde, es ist Zeit, das sich etwas bewegt.

  • Michael Woltz
    24.04.2013 15:11 Uhr

    Sehr geehrter Herr Korzeniewsky,
    zunächst einmal vielen Dank für die Bestätigung, dass wir mit DATEV pro den Schritt in die richtige Richtung unternommen haben.
    Ihren Wunsch, möglichst schnell alle Anwendungen in einer Pro-Version zur Verfügung zu haben, können wir gut nachvollziehen. Wie Sie richtig angesprochen haben, laufen die DATEV pro Anwendungen mittlerweile stabiler und performanter. Hierauf haben wir in 2012 unser Hauptaugenmerk gerichtet.
    Insgesamt haben wir dadurch einen positiven Trend zu DATEV pro erzielt, jedoch nach wie vor auf einem Niveau, das es weiter zu verbessern gilt. D. h. unsere Bemühungen, die Produkte und den Service zur Zufriedenheit aller Anwender spürbar zu verbessern, haben zwar gegriffen, aber noch nicht das optimale und von uns gewünschte Ergebnis gebracht. Deshalb werden wir auch in 2013 mit aller Kraft Verbesserungen in den Produkten (Laufzeit, Stabilität und Benutzerkomfort) und im Service vorantreiben.
    Zu Ihrer Frage, wann die restlichen DATEV pro Anwendungen freigegeben werden, darf ich Sie zunächst auf den Fahrplan für 2013 unter www.datev.de/pro aufmerksam machen.
    Zur DVD 7.0 im kommenden Herbst, werden neben den neuen Pro-Anwendungen, auch eine ganze Reihe an funktionalen Neuerungen realisiert. Die Pilotierung hierzu läuft bereits.
    Wie geht es in 2014 weiter?
    Über alle weiteren DATEV pro-Updates, auch für Personalwirtschaft und Steuern, werden wir Sie nach erfolgreicher Pilotierungs- und Stabilisierungsphase informieren. Qualität, Stabilität und Aktualität (v. a. gesetzliche Änderungen) stehen dabei im Fokus.
    Bitte haben Sie Verständnis, dass wir vor den Ergebnissen einer Pilotphase keine Aussagen zu weiteren Freigabezeitpunkten machen.

  • Michael Woltz
    24.04.2013 16:44 Uhr

    Sehr geehrter Herr Korzeniewsky,

    entschuldigen Sie bitte, ich hatte in meinem Beitrag die Signatur vergessen.

    Michael Woltz
    Projekt DATEV pro
    DATEV eG

  • Willi Müller
    24.04.2013 17:50 Uhr

    Sehr geehrter Herr Woltz,
    nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber Ihre Stellungnahme empfinde ich - trotz oder gerade wegen des Umfangs (über 20 Zeilen) - als sehr dürftig. Sie verweisen auf Updates im Herbst 2013, neue Versionen erscheinen nur bei den so wichtigen Programmen:
    Mitgliedsdaten , DATEV-Briefkasten, DATEV-Hinweis und Vorauszahlungen.
    Für alle produktiven Programme gibt es nicht einmal Ankündigung für 2014 oder 2015.
    Herrn Korzeniewsky kann ich deshalb nur Recht geben, wenn er die PRO-Einführung als misslungen betrachtet.
    Das konnte man allerdings schon bei der Übersendung einer Glasdose mit Bonbons und einer 70er Jahre Handyschale zur Einführung der PRO Umstellung absehen. Da war so jenseits eines professionellen Auftritts, dass man für die eigentliche Umsetzung schon damals Bedenken haben musste.
    Schöne Grüße
    Willi Müller

    P.S.: Die so modernen Kommunikationsfloskeln zunächst einmal vielen Dank für die Bestätigung, dass wir mit DATEV pro den Schritt in die richtige Richtung unternommen haben sind meines Erachtens als Einleitung auf einen Beschwerdebrief unnötig blutdruckerhöhend! Herr Korzeniewsky hatte sicherlich nicht die Absicht, die Arbeitsweise der DATEV zu loben.

  • Ralph Maier
    25.04.2013 16:15 Uhr

    Hallo NG,

    Objektiv betrachtet arbeiten wir sehr, sehr gerne in der neuen Pro-Welt. Bereits vor ca. zwei Jahren äußerte ich einen Wunsch zu Rechnungsschreibung, welcher mir damit beantwortet wurde, man würde den Fokus auf die Entwicklung der Pro-Version legen. Seit dem behelfen wir uns dabei mit einer Notlösung. Heute ist diese Pro-Version immer noch nicht am Start und ich bezweifle indes ob diese die gewünschte Option enthält, da in diversen "Nachtritt-Telefonaten" hierzu nichts gesagt werden konnte.

    Ich empfinde es tatsächlich auch zuweilen so, dass wohl zunächst "die Fassade gestrichen" wurde um sich anschließend an die "Kernsanierung" zu machen.

    Wie bereits erwähnt, arbeiten wir in diesem Umfeld zwischenzeitlich sehr gern. Dennoch vermissen wir in der Tat auch die erwähnten Fotschritte, vor allem in elementaren Bereichen wie Lohn, Steuern oder Berichtswesen.

    Ich persönlich hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass mit dem Jahreswechsel 13/14 Lohn und Steuern "am Start" sind. Offensichtlich ist dem dann doch nicht so.

    Trotz aller positiver Energie muss ich gestehen, hinterlässt mir Herr Korzeniewsky ein flaues Bauchgefühl und eine Menge ?!?!?!.

    Gruß R.Maier

  • Robert Gres
    26.04.2013 14:32 Uhr

    Hallo Newsgroup,

    sicher war die Einführung der pro-Linie ein großer Schritt in die richtige Richtung. Das zweifelt auf bestimmt niemand an.

    Trotzdem ist es m.E. nicht nachvollziehbar, warum die Einführung der Lohn- und Steuerprogramme derart lange dauert. Im Kanzlei-Rechnungswesen pro sind zudem noch unzählige Baustellen offen.

    Gerne wurde seitens der Datev als Begründung für die "Verzögerung" die Überlastung der Hotline bei der Umstellung ins Feld geführt. Tatsächlich war das auch so. Aber warum sollen alle Anwender, die Ihre Hausaufgaben im Vorfeld gemacht haben und Umstelltools und Schulungen genutzt haben, jetzt auch "mitleiden"?

    Auf die Einführung der Wirtschaftsberatungsprogramme 2013 sind wir tatsächlich gespannt. Wir erwarten aber nur, wie bei den anderen Programmen auch, den Funktionsumfang, der in den alten Programmen vorhanden war. Mehr nicht.

    Und das ist genau auch das Problem. Überspitzt würde ich sagen, dass die pro-Umstellung für die Funktionserweiterungen extrem hinderlich war. Wie alle hier berichten, wurden seit Jahren Wünsche unter Verweis auf die pro-Versionen verschoben. Die Erwartung war groß, sehr groß. Leider wurden hier wohl viele Anwender enttäuscht, weil die Umsetzung der vielen Wünsche offensichtlich nicht zeitnah zu erledigen ist.

    Die Tatsache, dass der Datev-Briefkasten und andere Verwaltungsprogramme auf pro umgestellt werden, ist für das tägliche Arbeiten völlig unerheblich. Die Frage nach dem Sinn des Briefkastens lassen wir mal generell so stehen. Was für uns Anwender wichtig ist, sind die leistungserstellenden Programme, da wir täglich damit arbeiten.

    Noch ein Wort zur Verbesserung der Laufzeit in 2012. Es ist richtig, dass sich das Laufzeitverhalten verbessert hat und die nichtssagenden Fehlermeldungen weniger sind. Aber bei einem Blick auf meine Datev-Rechnung gehe ich eigentlich davon aus, dass solche Themen, die uns beim Arbeiten tatsächlich behindern, in der Freigabeversion hätten schon verbessert sein sollen. DAS hat nämlich auch die Hotlines verstopft. Fehlermeldungen ohne inhaltlichen Sinn.

    Mein Wunsch wäre an die Datev: Geben Sie die pro-Versionen zügig frei, gehen Sie die Wünsche, gerade in Kanzlei-Rechnungswesen, endlich an und lassen Sie "unwichtig" Programme wie Briefkasten u.a. hinten anstehen.

    Robert Gres

  • Enno Hegerland
    27.04.2013 17:32 Uhr

    offtopic:

    Zitat von Willi Müller

    ... und einer 70er Jahre Handyschale ...

    Gab es in den 70er denn schon Handyschalen? Geschweige denn Handys?

  • Bodo Korzeniewsky
    30.04.2013 16:08 Uhr

    Hallo DATEV-Nutzer,

    ich freue mich über die ersten Rückmeldungen auf meinen Beitrag.

    Zur Info, inzwischen hat sich bei mir ein Mitarbeiter der DATEV zum Thema Datenübernahme und Rückübertragung auf Notebooks gemeldet. Wir hatte ein langes informatives Gespräch und ich habe eine Liste mit Dokumenten erhalten, die hilfreich sein könnten und die ich aber noch durcharbeiten muss. Inwieweit diese Informationen unser Problem verbessern können, werde ich berichten. Kernaussage des Gesprächs war aber auch, dass der DATEV bekannt ist, dass die Umstellung auf DATEV Pro in diesem Punkt erfolgt ist, ohne dass es eine programmtechnische Lösung gegeben hätte, die dem bisherigen Programm Daten-Manager entsprechen würde. Ob dies übersehen wurde oder ob die technischen Probleme derart groß sind, dass die Lösung nicht oder noch nicht zu bewerkstelligen ist, bleibt eine offene Frage.

    Danke auch für die Rückmeldung von Herrn Woltz. Der Verweis auf den Fahrplan für die DVD 7.0 bringt mich allerdings nicht weiter, diese Ankündigungen waren mir im wesentlichen bekannt. Bestätigt wird in dem Fahrplan ja auch nur, dass in 2013 kein einziges größeres Programm umgestellt wird. Warum ausgerechnet die Programme der Wirtschaftsberatung eine Priorität vor den Programmen wie Lohn und Steuern bekommen haben, erschließt sich mir überhaupt nicht. Den weiteren (dankenswerterweise offenen) Ausführungen von Herrn Woltz kann man darüber hinaus entnehmen, dass
    1. die Stabilisierung der DATEV Pro-Plattform also die kompletten Jahre 2012 und 2013 in Anspruch nehmen wird; das ist erstaunlich und verstärkt bei mir den Eindruck, dass die Freigabe vor 3 Jahren verfrüht, ja überhastet erfolgt ist und mehr eine erweiterte BETA-Phase war,
    2. wir uns im Herbst auf einige funktionale Verbesserungen in den bereits umgestellten Programmen freuen dürfen; ich bin gespannt und werde aufmerksam verfolgen, was das dann in der Tat sein wird,
    3. die DATEV selber keine auch nur halbwegs konkrete zeitliche Perspektive für die weitere Entwicklung von DATEV Pro hat und daher auch nicht veröffentlichen kann; das ist aus Anwendersicht frustrierend. Stellen Sie sich vor, Sie bestellen zB. ein neues Auto und die Auslieferung verzögert sich um Monate, dann wird jeder wohl irgendwann darauf bestehen, die Gründe zu erfahren und einen neuen verlässlichen Liefertermin genannt zu bekommen. Ich mache mir Sorgen, dass ich mit dem Umstellungszeitraum von 7-10 Jahren wohl nicht ganz falsch liegen könnte...
    Unter dem Strich kann ich bislang nur das folgende Fazit ziehen:
    1. Die DATEV steckt technisch gesehen in einer schweren Krise tut aber alles, dies nicht nach außen erkennbar werden zu lassen.
    2. Der Vorstand ist gefragt, sich dementsprechend hierzu endlich zu äußern; es kann nicht sein, dass ein solch gravierendes Thema in den zumeist hochglanz-gedruckten Vorstandsverlautbarungen verschwiegen wird.
    3. Ich persönlich ärgere mich, dass ich die Umstellung auf DATEV Pro so unkritisch vorgenommen und mich nicht intensiver mit Alternativprogrammen auseinandergesetzt habe. Jungen, neu anfangenden Kollegen würde ich von DATEV Pro in dem aktuellen Zustand definitiv abraten.
    @ Willi Müller: Die Bonbon-Gläser haben inzwischen bei uns eine sinnvolle Zweckverwendung erfahren... als Behältnis für Büroklammern ;-) In der Tat wäre mir eine zügige Programmentwicklung wichtiger gewesen als ein paar Werbeartikel. Mein Blutdruck ist zum Glück im Normalzustand nur leicht erhöht ;-) und die Eingangsfloskeln müssen wohl heute so sein... ich nehme diese Fromulierung eigentlich heute gar nicht mehr zur Kenntnis, überlese diese und suche im Text nach dem, was das Wesentliche ist.
    @ Ralph Maier: Ja auch wir arbeiten lieber mit DATEV Pro als mit dem "alten" System. Ihren Vergleich mit der Renovierung eines Hauses finde ich sehr passend. Mir fiel beim Lesen des ersten Absatzes ein, dass ich vor vielen Jahren bei der DATEV schon einmal telefonisch bemängelt hatte, dass im Rechnungswesen zumindest bei den Sachkonten immer noch keine vollautomatische Übernahme der VJ-Werte als EB-Werte realisiert ist. Vor allem Privatkonten und Umsatzsteuerkonten werden (fachlich sinnlos) eins zu eins auf die gleichen Konten vorgetragen statt auf die Kapitalkonten bzw. das Konto USt Vorjahre. Den Jahresüberschuss muss man weiterhin manuell buchen. Da wir die EB-Werte nicht erst nach Fertigstellung des Jahresabschlusses sondern schon zu Beginn des Jahres vollständig vorgetragen und ggf.korrigieren ist dies ziemlich ärgerlich. Ich habe die DATEV auch darauf aufmerksam gemacht, dass die billigere Konkurrenz von LEXWARE das Problem seit Jahren gelöst hat. Mir wurde dann von der DATEV telefonisch erklärt, dass man sich dieses Problems bewusst ist, dies aber aus bestimmten technischen Gründen (Bindung an das RZ) erst mit der Pro-Version ändern könne. Dies ist aber nie erfolgt! Dies bestätigt Ihren Eindruck, dass sich funktional nichts tut, was ja auch ein wesentlicher Tenor im Beitrag von Herrn Gres ist.
    @ Robert Gres: Bin ganz Ihrer Meinung, wozu einen DATEV-Briefkasten noch umstellen, wenn alles über E-Mail viel besser gehen würde. Ich finde es wenig übersichtlich, wenn Informationen von Seiten der DATEV mal per Mail, mal über den Briefkasten, mal per Post, mal per Fax..... kommen.

    Ich freue mich weiter über jeden Beitrag zu diesem grundsätzlichen und wichtigen Thema. Vielleicht lassen sich dann auch ein flaues Bauchgefühl und die vielen Fragezeichen klären ;-)


    Bodo Korzeniewsky

  • Sven Ehlers
    30.04.2013 20:49 Uhr

    Hallo DATEV-Nutzer,

    die DATEVpro Programme begleiten unsere Kanzlei nun schon seit Juni 2008. Wir gehören zu einer der ersten Kanzleien, die DATEVpro im frühen BETA-Stadium einsetzen konnten. Das Konzept als solches hat uns begeistert.

    Deswegen wünschen wir uns eher heute als morgen, dass alle Programmbestandteile der DATEV als Pro-Produkte vorhanden sind und alle Kundenwünsche so schnell wie möglich umgesetzt werden.

    Der Übertrag von EB-Werten im Bereich Eigenkapital / USt gehört aus unserer Sicht ebenfalls zu den absolut notwendigen Umsetzungen.

    Daher kann ich den Frust über das Fehlen wichtiger Funktionen hier im Forum nachvollziehen.

    Da ich mich neben meiner Tätigkeit als Steuerberater auch mit der Entwicklung von Software beschäftige, kenne ich aber auch die Herausforderungen, die mit der Entwicklung neuer Softwarelösungen verbunden sind.

    Microsoft veröffentlicht fast im 2-Jahrestakt neue Entwicklungsumgebungen, die meist auch mit konzeptionellen Veränderungen der Programmbibliotheken, auf die DATEV nun mal zugreifen muss, verbunden sind (Einschließlich der Performancebremser). Alle 3 Jahre werden inzwischen Standardanwendungen neu auf den Markt gebracht mit zum Teil sicherheitsbedrohenden Features (Cloudanwendungen im Nirgendwo).

    Das Gesetzgebungsverfahren ist so verworren und so kurzlebig, dass die Finanzverwaltung selber damit in keinster Weise klar kommt und bei der EDV-Umsetzung immer wieder patzt.

    Und die Zielgruppe der DATEV ist als Genossenschaft nun einmal weit gefächert. Vom Einzelkämpfer bis zur großen WP-Gesellschaft. Vom Super-DAU bis zum IT-Professional.

    Trotzdem konnten wir uns bisher auf die hohe fachliche Qualität und die zeitnahe Umsetzung von Gesetzesänderungen in den DATEV-Programmen verlassen. Bei Mitbewerbern ist das leider nicht immer so.

    Jetzt hat die DATEV die Kritik, die sich aus dem vermeintlichen zu frühem Rollout von DATEVpro ergeben hat umgesetzt und verschiebt das Rollout von weiteren wichtigen Programmteilen (Steuern und Lohn) um hier allen Qualitätsmerkmalen voll und ganz gerecht zu werden, aber das ist dann auch nicht richtig!

    Da ich das sehr hohe Engagement einiger Entwickler bei der DATEV persönlich kennengelernt habe, gibt es mir das gute Gefühl, dass auch zukünftig weiter daran gearbeitet wird qualitativ hochwertige und für den Anwender noch besser zu bediende DATEV Programme zu entwickeln und das trotz der stetig wachsenden Herausforderungen.

    Freundliche Grüße
    Sven Ehlers

  • Willi Müller
    02.05.2013 10:08 Uhr

    Hallo Herr Ehlers,
    wenn die Suchfunktion der Newsgroup etwas anwenderfreundlicher wäre (Sortierung der Ergebnisse völlig unklar, Rückkehr zu den Suchergebnissen nur mit der Rücktaste / wenn man das weiß ..), hätte ich einmal nachgesehen, wie alt der Wunsch mit der EB Wert Übernahme ist. M.E. dürfte das einer der ersten Programmanregungen gewesen sein, bei der mit Bedauern auf die PRO Version verwiesen wurde (geschätzt mindestens fünf Jahre her).
    Schöne Grüße
    Willi Müller

  • inistrator Admin
    02.05.2013 15:26 Uhr

    Hallo DATEV-Nutzer,

    ich werde das Gefühl nicht los, dass die Mehrheit von Ihnen nicht zur CeBit geht. Ich tue dies jedoch. Dort konnte man mittels Fragen sehr leicht herausfinden, warum es zur Verzögerung von Lohn Pro und Steuern Pro gekommen ist.

    Bei Lohn liegt dies hauptsächlich in den Änderung durch Elena und Sepa + die Zusammenführung von Rewe und Lodas.

    Bei Steuern liegt noch ein großes Problem bei der ZMSD in den Kanzlein. Zeitgleich zur Entwicklung der Software startete die ESt - Online Abgabe (zumindest der praktische Nutzen)

    Was ich aber als Kritik hier so lese, geht im Kern nur auf die Aussage zurück: Mir geht das zulangsam. Solche aussagen lieben wir alle von der IT.

  • Willi Müller
    02.05.2013 16:27 Uhr

    Hallo inistrator Admin,
    ich zahle pro Jahr 30.000 an die DATEV, bekomme jede Menge Infos auf verschiedenen Wegen, Papier, Mail, Telefonate der Kundenverantwortlichen, Newsgroup ....
    Da fahre ich nicht zur Cebit, um dort durch Befragung der DATEV Mitarbeiter zu erfahren, warum die Ankündigungen bei der Programmentwicklung nicht eingehalten werden.
    Allein das ESt Programm kosten 600 p.a. ohne Support, RZ Gebühren ...
    Bei beinahe 40.000 Genossen kommt da schon heute jedes Jahr ein ordentlicher Betrag zusammen, der nicht erst in ein paar Jahren sichtbar sein darf.
    Schöne Grüße
    Willi Müller

  • Marco Morath
    03.05.2013 10:17 Uhr

    Hallo zusammen,

    in diesem Zusammenhang verweise ich mal auf diesen Thread: Newsgroup-Thread zur Suchfunktion in der Newsgroup

    Der ist mittlerweile einige Monate alt und es hat sich seither nichts verändert. Es ist auch noch immer so, dass man durch die ActiveX-Steuerelemente zur Nutzung des Sicherheitsrisikos Internetexplorer gezwungen wird, der außerdem Laufzeiten bietet, wie sie vor 5-10 Jahren aktuell waren. Firefox und Co. werden konsequent ausgeklammert.

    Grüße.

  • inistrator Admin
    03.05.2013 11:54 Uhr

    "ich zahle pro Jahr 30.000 an die DATEV, bekomme jede Menge Infos auf verschiedenen Wegen, Papier, Mail, Telefonate der Kundenverantwortlichen, Newsgroup ....
    Da fahre ich nicht zur Cebit, um dort durch Befragung der DATEV Mitarbeiter zu erfahren, warum die Ankündigungen bei der Programmentwicklung nicht eingehalten werden."

    Info´s aus Papier, Mail und Telefon behandeln immer nur die Gegenwart. Das war bei der Datev schon immer so. Nur wer zur CeBit kommt, sieht wie die Zukunft wirklich aussieht. Zumal der Eintritt nichts kostet (Freikarten) und das drumrum Betriebsausgaben sind. Alles faule Ausreden.

    Uns von der IT ist es noch wichtiger zuerfahren wann die Programme kommen als den Endanwendern, darum fahre ich jedes Jahr nach Hannover. Auch dieses Jahr konnte man sich dort die neuen Pro Programme anschauen. Wenn ich aber weiß, dass die örtliche IT bei sofortigem Umstieg auf Monate ins Stocken geraten würde, bin ich froh das es das Update noch nicht gab.

    Ich würde allen raten erst einmal zur CeBit fahren und das Gemüht etwas herunterfahren.

  • Marco Morath
    03.05.2013 16:54 Uhr

    Hallo inistrator Admin,

    das kann man so sehen - aber nur wenn man nicht in Produktivsystemen arbeiten muss. Die grundsätzlichen Probleme sind doch aber, dass

    a) Software ausgeliefert wird die an zu vielen Stellen Fehler enthält (siehe Info-DB die Einträge mit (Fehler) im Betreff

    b) die Fehlerbehebung zu großen Raum in der Programm(fort)entwicklung einnimmt

    c) die Fehler die Produktivität des Gesamtsystems beeinträchtigen und der Anwender sich somit dem EDV-Eigenheiten herumärgern muss anstatt effektiv zu arbeiten

    d) die Umsetzung von Anwenderwünschen und somit auch die Weiterentwicklung der Software zu langsam erfolgt (die Berücksichtigung sinnvoller Anwenderwünsche fördert die Programmfunktionalität und steigert das Einsatzspektrum insgesamt)

    e) dass die Erfordernisse zum dauerhaft unterbrechungsfreien Betrieb eines EDV-Systems so hoch sind, dass man quasi ein System nach exakten DATEV-Vorgaben kaufen und in Betrieb nehmen muss und die Installation von Fremdprogrammen auf dem DATEV-System zum Problem wird

    f) die Komplexität des EDV-Systems insgesamt so hoch ist, dass die Administration der eigenen EDV nahezu unmöglich wird und dadurch zusätzlich Kosten verursacht werden, die eine noch höhere Produktivität erfordern

    Da muss der Hebel m. E. angesetzt werden. Datev muss als einheitliche Suite daherkommen. Ein Rahmen um alles herum. Keine tiefen Systemeingriffe, die zur Instabilität der EDV führen können, sondern ein nahezu autark funktionierendes System, das auch neben anderen Programmen problemlos lauffähig ist. Eine ausgereifte Administrations und Wartungsroutine, die ständiges Neustarten und Unterbrechungen anderer Art vermeidet, Dienste selbst verwaltet und übersichtliche Statusreporte an den Administrator/EDV-Verantwortlichen sendet.
    Einbindung von externer Software (z. B. Microsoft Office) über standartisite API und nicht über selbstgebastelte Makroprozeduren.
    Großer Wert sollte auf eine schnelle Laufzeit ohne Grafik-Schnikschnak geleg werden, sodass man nicht immer die neueste Hardware benötigt um ordentlich arbeiten zu können.

    Was bringt einem da die CeBit, wenn wir seit Jahren in den Kanzleien sehen, dass eben diese Schritte nicht umgesetzt werden, sondern alles immer nur noch komplexer wird?

    Wenn ein Mandant anruft und nach dem Stundenlohn eines Mitarbeiters fragt, dauert es ca. 45-60 Sekunden, bis das Programm geöffnet und dan der benötigten Stelle ist. Solange muss der Mandant am Telefon warten. Die Zeit könnte man mit Smalltalk füllen. Allerdings ist dem Mandant und mir die Zeit dafür zu schade. Das muss sehr viel schneller und effektiver - z. B. direkt aus dem Arbeitsplatz heraus - möglich sein. Das ist das Ziel.

    Grüße.