Gewerbesteuer / Stammdatenabgleich eröffnet Betriebsstätten

Seit Jahren funktioniert die Übergabe der Fibu- Daten in das Steuerprogramm Gewerbesteuer problemlos.
Auf einen Abgleich der Stammdaten wurde damals verzichte, so daß diverse orthografische Unterschiede entstanden sind, wo im letzten Jahr die Fibu- Stammdaten schier totgepflegt wurden.

Jetzt (Seit DVD 6.0) produziert der Stammdatenabgleich jedoch im Steuerprogramm diverse Betriebsstätten, die denn per Anlage D zu Zerlegen sind.

Ein Blick in die FIBU- Stammdaten zeigt, daß der Mandant (Personengesellschaft, Einzelhandel) mehrere Betriebsstätten "hat".

Jetzt müssen diese "Betriebsstätten" manuell gelöscht werden, um diese dann auch im Steuerprogramm manuell zu löschen.

Frage:

Muß dieser Mist jetzt für alle Mandanten manuell erledigt werden, oder wird in absehbarer Zeit ein funktionierendes Tool von der DATEV angeboten, um diesen Betriebsstätten- Spuk ein Ende zu bereiten.

Heute bleibt nur die Lösung, daß der Stammdaten- Spuk abgebrochen wird.

Leider ist das Tool: "Zusammenführung von Adressen" des Tools "Datenqualität Pro" unbrauchbar.
Siehe: Dok.-Nr.: 1045009 "EXC3892737349 beim Start des Assistenten"

Hallo Herr Kolberg,

dieses Verhalten wurde zwar nicht im Bereich Steuern sondern schon im Bereich Personal und Office Management gerügt.

Ich weiß zwar nicht, wer sich den Bereich Stammdatenpflege bei DATEV verantwortet, derjenige hat aber eine ideale Mandantenstruktur vor Augen, die weder Betriebsstätten in Lohn oder Gewerbesteuer, Eheleute, Verstorbene, Betreuer etc. benötigen. All diese alltäglichen Sonderfälle sind nur manuell mit vielen Tricks zu verwalten.

Es stellt sich die Frage, ob diese tiefgreifenden Änderungen, die doch die Abläufe und Datenhaltungen stark beeinflussen, jemals pilotiert wurden und wie dort die Reaktionen waren. Weiterhin stellt sich die Frage nach einem Whitepaper in dem DATEV darlegt wo man mit dieser Datenhaltung hin will. Es ist keine Struktur und kein Ziel erkennbar.

Zur Klarstellung:

Es handelt sich um bilanzierungspflichtige Einzelunternehmer, deren private Steuererklärung schon immer unter derselben Mandantennummer geführt wird, wie die Lohn- und Finanzbuchhaltung mit den Steuererklärungen für das Unternehmen (GewSt und USt).

Natürlich gibt es einen Ehepartner und Kinder, aber es gab noch nie eine Betriebsstättenzerlegung,
obgleich der Betrieb eine andere Postadresse hat, wie der Privathaushalt.

Im Prinzip absolute Standard- Fälle, die seit Ewigkeiten unveränderte Strukturen haben.

Selbstverständlich sind diverse Stammdatenabgleiche über die Mandanten gelaufen:

- vor ewiger Zeit: Zusammenführung in die alte ZMSD
- Dabei: Übernahme der Daten aus den Steuerprogrammen in die ZMSD
- vor 2 Jahren: Tool Stammdatenqualität & Rewe Pro
- und Versuch eines Abgleichs aus den Steuerprogrammen (fehlende Werte auffüllen)
- letztes Jahr: diverse Abgleiche mit Lodas

Der Wunsch wäre:

- Ein Tool faßt identische Betriebsstätten zusammen "Zusammenführung von Adressen"
- Das Tool entsorgt unnötige Betriebsstätten (bei identischer Adresse, wie Unternehmen)
- Diese Arbeit wird in die Steuerprogramme vererbt, ohne daß erneut das Finanzamt auszuwählen ist.
- Dabei werden unnötige Betriebsstätte aus den Steuerprogrammen entsorgt
- Dabei wird die Anlage D (Zerlegung GewSt) automatisch abgewählt.
- Finanzamt, Hebesatz usw. (seit Ewigkeiten gespeichert) bleibt aber erhalten.

Danke für eine Prüfung.

Hallo Herr Kolberg,

zur Frage, wo kommen die falschen Betriebsstätten her und welche werden mit Gewerbe- oder Körperschaftsteuer abgeglichen, zitiere ich aus dem Dokument Stammdatendifferenzen außerhalb des Abgleichdialogs beheben) , Empfehlungen für den Umgang mit bestimmten Szenarien, Punkt 4. Abgleich mit Betriebsstätten:

In der Vergangenheit wurde der Begriff der Betriebsstätte aus Sicht von Lohn und Gewerbesteuer unterschiedlich interpretiert, was unter Umständen zu Adressatendubletten oder versehentlich geänderten Daten geführt hat.
Mit der Programm-DVD DATEV pro 6.0 wurden einige Änderungen beim Abgleich von Betriebsstätten vollzogen:
Abgleich mit Lohnprogrammen
Bei früheren Versionen der Lohnprogramme werden alle Betriebsstätten des Mandanten, die in den Zentralen Stammdaten erfasst sind, abgeglichen.
Der Abgleich von Betriebsstätten mit Lohnprogrammen (LODAS bzw. Lohn und Gehalt) erfolgt seit der Version 9.6 (enthalten auf der Programm-DVD DATEV pro 6.0) nicht mehr.
Hinweis: Informationen zu sozialversicherungsrelevanten Betriebsstätten werden ausschließlich in den Lohnprogrammen gehalten.
Abgleich mit Gewerbesteuer/Körperschaftsteuer
Seit der Programm-DVD DATEV pro 6.0 werden nur diejenigen Betriebsstätten mit Gewerbe- bzw. Körperschaftsteuer ab VZ 2011 abgeglichen, bei denen in den Zentralen Stammdaten in der Beziehung das Kontrollkästchen Betriebsstätte ist relevant für GewSt aktiviert ist. Das Kontrollkästchen wird beim Update auf die Programm-DVD 6.0 standardmäßig bei allen Betriebsstätten aktiviert, bei denen eine Gemeindezuordnung oder Hebenummer erfasst war. In früheren VZs werden alle Betriebsstätten aus den Zentralen Stammdaten im Abgleich berücksichtigt.

Dieses Vorgehen ist auch in Dok.-Nr. Stammdatenabgleich: Betriebsstätten aus Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer mit den Zentralen Stammdaten abgleichen beschrieben.

Der Haken Zerlegung im Formular GewSt 1 A wird immer dann automatisch gesetzt, wenn mehr als eine Betriebsstätte vorhanden ist. Dass der Weg auch umgekehrt automatisch sein sollte, also der Haken Zerlegung entfernt wird, wenn nur noch eine Betriebsstätte vorhanden ist, funktioniert so noch nicht. Den Wunsch habe ich entsprechend aufgenommen.

Zum Tool Datenqualität pro / Zusammenführen von Adressaten :
wie in dem von Ihnen zitierten Dokument 1045009 beschrieben ist, wird die Fehlermeldung mit der Installation der Programm-DVD DATEV pro 6.1 (Anfang Mai 2013) nicht mehr auftreten. Bis zur Installation der DVD können Sie den Assistenten nutzen, wenn Sie ihn direkt im DATEV Arbeitsplatz pro starten (DATEV Arbeitsplatz pro / Stammdatenübersichten in den kontextbezogenen Links dann Dubletten suchen auswählen).

Mit freundlichem Gruß aus Nürnberg

Ute Höpfner
DATEV eG

Hallo Frau Höpfner,
ein schon sehr alter Wunsch nach Einführung der PRO EO war, dass man wieder - wie bei der ZMSD - die Stammdaten mandantenweise durchblättern kann. Damit wäre es nämlich wieder möglich, die Betriebsstättenschlüsselung der Mandanten schnell zu überprüfen ohne ein paar hundert Mandanten einzeln auszuwählen, sich zu den Betriebsstättenfeldern durchzuhangeln, beim Verlassen der Mandanten Fehlerhinweise zur Finanzamtsbankverbindung (warum müssen die in den Stammdaten gespeichert werden, wenn sie doch in der Institutionsverwaltung hinterlegt sind) oder IBAN Prüfung wahrzunehmen usw....
Vielleicht können Sie das den Verantwortlichen noch einmal auf die Aufgabenliste setzen ...
Vielen Dank und schöne Grüße
Willi Müller

Hallo Frau Höpfner,
noch eine Verständnisfrage: Wofür gibt es noch Betriebsstätten in den Stammdaten, wenn das Häkchen "relevant für GewSt" nicht gesetzt ist? Für den Lohnbereich werden die Betriebsstätten doch nicht mehr in der EO gespeichert. Bei einem Mandanten (Arzt) habe ich jetzt unter Beziehungen den Eintrag: "Ist Betriebsstätte von" und "Hat Betriebsstätte" mit dem Namen des Mandanten.
Müssen diese Einträge jetzt alle manuell gelöscht werden?
Schöne Grüße
Willi Müller

Hallo Herr Müller,

den sehr alten Wunsch nach dem mandantenweisen Blättern in den Stammdaten haben wir nicht aus den Augen verloren. Er ist nach wie vor auf der Aufgabenliste enthalten, allerdings können wir noch keine Aussage über den Realisierungszeitpunkt treffen.

Auch wenn die Betriebsstätten in den Zentralen Stammdaten inzwischen nur noch mit Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer abgeglichen werden: das Häkchen relevant für GewSt wollen wir vorerst weiter anbieten und mit den Programmen entsprechend darauf reagieren.

Bei einem gewerbesteuerpflichtigen Mandanten mit einer Betriebsstätte hat der Mandant die Beziehung hat Betriebsstätte . Die Betriebsstätte selbst hat damit automatisch die Beziehung ist Betriebsstätte . Durch das (manuelle) Lösen der Beziehung hat Betriebsstätte bei einem nicht gewerbesteuerpflichtigen Mandanten (z.B. Arzt) wird die Beziehung ist Betriebsstätte mit gelöst.

Mit freundlichem Gruß aus Nürnberg

Ute Höpfner
DATEV eG

Hallo Frau Höpfner,
die "Betriebsstättenschleife" (ich bin meine eigene Betriebsstätte) führt dazu, dass im Arbeitsplatz bei den Kommunikationsstammdaten (die wir im Zusammenhang mit der Telefonie gerne zum Wählen genutzt haben), ein Wust an doppelten Telefonnr. angezeigt werden (und damit die wichtigen nicht mehr). Die gleiche Telefonnr. (nur einmal in den Stammdaten erfasst) wird zB angezeigt alsTelefonnr.:
1) des Unternehmens
2) "Hat Betriebsstätte"
3) "Ist Betriebsstätte"
Kann das bitte kurzfristig wieder "ausgebaut" werden (zumindest durch die Einstellungen im Arbeitsplatz, wo auch schon die Unterdrückung "Ist Rechnungsempfänger und "Ist Kontoinhaber für Rechnungsschreiber" möglich gemacht wurde.
Vielen Dank und schöne Grüße
Willi Müller

Hallo Herr Müller,

in den meisten Fällen werden doppelte Telefonnummern in den Schnellinfo Stammdaten auf der Registerkarte Kommunikation standardmäßig ausgeblendet. Sollte dies nicht der Fall sein, so können Sie die Beziehung Betriebsstätte über das Kontextmenü Anzeige bearbeiten in den Schnellinfo Stammdaten komplett ausblenden. Dies hat zur Folge, dass keine Kommunikationsverbindungen von Betriebsstätten des Mandanten angezeigt werden.
Mittelfristig ist geplant, die Schnellinfo Stammdaten zu überarbeiten, wobei wir Ihre Anregung gerne berücksichtigen.

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an den Anwenderservice.

Viele Grüße
Tanja Saal
Produktmanagement

Hier liegt wieder ein normaler Einzelhändler vor, der als Unternehmer einfach nur eine Gewerbesteuer- Erklärung 2011 für sein Unternehmen abgeben soll. Keine extra BS, keine Zerlegung usw.

Leider gelingt es mir nicht, die verflixte Betriebsstätte aus den "Adressaten" zu verbannen.

Versuche:
Adressaten: Beziehung zur BS lösen
GewSt: Alle Betriebsstätten (temporär Zerlegung gewählt) entsorgen, (Haken "Zerlegung" wieder raus)

Abgleich OK...

In GewSt dann noch Auswahl Finanzamt (Kurzerfassung BS) und geleistete GewSt- VZ
(Angeklickt aus dem "Hinweis: Hebesatz nicht erfaßt")
- Abgleich Stammdaten ...
-> Ein neuer Adressat "Betriebsstätte" ist wieder da...

Frage:

Wie ist Schritt für Schritt vorzugehen, um diese auch steuerrechtlich verkehrten Betriebsstätten endgültig aus den Stammdaten zu eliminieren?

Ich gehe dabei wie folgt vor:

1. sämtliche Betriebsstätten im zu bearbeitenden VZ des Gewerbesteuerprogramms löschen. (wirklich im Fenster hinterm grünen Viereck löschen)
2. sämtliche Betriebsstätten in den Stammdaten löschen. ("Beziehung lösen")
3. Betriebsstätte neu in den Stammdaten anlegen (bei uns meist eh nur eine und mit der Adresse identisch, daher schnell erledigt)
4. Stammdatenabgleich mit Gewerbesteuer machen und Betriebsstätte neu an GewSt übergeben.
Fertig

Habe auch festgestellt das ansonsten im Gewerbesteuerprogramm die vorhandene Betriebsstätte nicht gelöscht sondern nur die neue hinzugefügt wird und beim nächsten Stammdatenabgleich ebenfalls in die Stammdaten zurückgeschrieben wird.
Der oben beschriebene Weg hat mir dabei bisher geholfen.