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Mögliches Szenario: DATEV für Steuerberaterkanzlei ab 2014 (Client-Server, Windows XP, Office 2003)

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    Einträge 1-12 / 12

    Seite 1 von 1

  • Marc Windmann
    18.06.2013 02:38 Uhr

    Nicht verbindlich, Irrtümer vorbehalten, nur als grobe Einschätzung wo die Reise hingeht:

    Ausgangslage:

    Kanzlei mit ca. 20 Arbeitsplätzen
    Bisher noch Client-Server Netzwerk
    Alles Windows XP Clients
    Office 2003 im Einsatz
    Server vielleicht noch Windows 2003 64-Bit, ca. 6 Jahre alt
    Alles lokale Drucker an den Clients

    So oder ähnlich sieht die Situation eventuell auch bei Ihnen aus? Dann wird sich folgendes Szenario bei Ihnen einstellen:

    Client-Server Struktur sollte wegen ständiger zeitintensiver "Update-Schlachten" gegen Terminal-Server Betrieb getauscht werden.

    Der vorhandene Server wird dafür wohl kaum ausreichend sein. Wenn schon, denn schon: Server mit satt RAM, also vielleicht 96 GB, diversen SAS Platten (Mirror für System, RAID 10 für virtuelle Maschinen etc.)., Windows 2012 Server OS und dann DATEV in einer virtuellen Maschine. Eine zweite VM als Backup. Dazu eine neue USV, Backup-Lösung inkl. Backup-Software etc. Grobschätzung: Ab EUR 10.000 (zzgl. MwSt.) aufwärts. Bei SSD Platten Lösung vielleicht nochmals ca 2.500 - 3000 EUR zzgl. drauflegen.

    Office-Lizenzen pro User für Terminal-Server ca. 350 EUR zzgl. MwSt. und das ganze mal 20!

    Vorhandene XP PCs entweder von DATEV "befreien" oder gleich neu installieren (geht schneller). In anbetracht, dass Windows XP keine Sicherheitsupdates mehr erhalten wird, sinnvoller Weise gleich den Umstieg auf Windows 7/8 mit komplett neuer Hardware ( Nettop). Also nochmals 20 neue Arbeitsplätze anschaffen (Kostenpunkt ca. 335 EUR zzgl. MwSt. pro Stück).

    Gerne vergessen: Lokale Drucker ohne LAN-Anschluss. "Raus damit" und gegen Netzwerkdrucker tauschen. Ansonsten wird die Anbindung an den Terminal-Server ein Chaos.

    Zuletzt noch den Kleinkram wie die Microsoft CALs für die 20 Benutzer mit einem Stückpreis von ca EUR 45,00 zzgl. Mwst.. Rabatt bei 20 Lizenzen? Nicht drann zu denken - Mindermenge!!!

    Fazit:

    Sie haben was den Server angeht wiederrum ca. 5-6 Jahre Ruhe, dann geht das Spiel vielleicht von neuem los.

    Die Clients halten bis der Hardware-Tot sie scheidet.

    Office bleibt für die kommenden 10-11 Jahre unangetastet.

    P.S.: Hoffentlich ist schon alles eine GBit Verkabelung...sonst noch ev. Elektro-Installations-Kosten einplanen. Die Beträge zusammen addieren, werde ich besser nicht...das schlechte Gewissen gegenüber unseren Berater-Kunden...

  • Kristin Ullrich
    21.06.2013 16:08 Uhr

    Sehr geehrter Herr Windmann,

    finde Ihren Beitrag extrem übertrieben ....

    MfG

    Kristin Ullrich

  • Ein Umsteiger
    21.06.2013 16:19 Uhr

    und wer ein schnelles System möchte bleibt bei Client Server.

  • Felix Brade
    24.06.2013 11:22 Uhr

    Hallo Herr Windmann,
    hallo Newsgroup,

    vielen Dank für Ihren ausführlichen Beitrag. Dies ist ein Szenario, wie man es in Betracht ziehen kann.
    Ergänzen möchte ich noch ein paar allgemeine Infos zu diesem Thema, über die sich unsere Kunden bei Bedarf ein genaueres Bild schaffen können.

    Als Unterstützung bei der Überlegung, ob man die IT-Umgebung grundsätzlich ändern sollte, hilft das Dokument 1050230 mit wertvollen Tipps weiter.

    Informationen zur Abkündigung von Windows XP und was dabei zu beachten ist finden Sie im Dokument 0908645 .

    In Ihrem Beitrag klingt es etwas danach, als ob alle Funktionen (File- und Terminalserver) auf einer virtuellen Maschine laufen sollen. Da möchte ich kurz klarstellen, dass dies kein unterstütztes Szenario seitens DATEV ist. Wir und Microsoft empfehlen in einer virtuellen Umgebung den Host ausschließlich als Virtualisierungsbasis zu verwenden. Der File- und Terminalserver sollte dann in je einer getrennten VM betrieben werden. Zu beachten ist dabei noch die Anbindung von USB-Geräten (wie z.B. Softwareschutzmodul). Ob weitere Serverfunktionen wie Active-Directory, DNS, Exchange, Print-Server, etc. auf weitere (virtuelle) Server ausgelagert werden, hängt von der Größe der IT-Umgebung und dem individuellen Kundenbedarf ab. Empfehlenswert wäre es hinsichtlich der separaten Wartbarkeit. Ausführliche Informationen zum Thema Virtualisierung finden Sie im Dokument 1080080 .

    Das Thema Hardware ist nicht einfach zu beantworten. Es hängt stark von den individuellen Bedürfnissen des Kunden ab und wie viel er bereit ist zu investieren. Unsere Kaufempfehlungen bei einer Kanzleigröße von 15-20 Benutzern finden Sie im Dokument 0908081 . Zu Ihren Ausführung ist noch anzumerken, dass der Kunde bei einem einzelnen physikalischen Server wenig Möglichkeiten zur Aufrüstung hat (meist 2 Sockel-Systeme). Bei einer Vergrößerung der Kanzlei könnte es da schnell eng werden. Zudem steht bei einem Hardwareproblem am Host die komplette IT-Umgebung für mehrere Stunden oder ggf. sogar Tage, wenn kein Ersatz bereitsteht. Daher empfiehlt es sich zur Erhöhung der Ausfallsicherheit die IT-Umgebung auf min. 2 Server auszuweiten, um die virtuellen Maschinen im Notfall zumindest noch notdürftig auf dem verbliebenen Server weiter betreiben zu können. Eine weitere Möglichkeit in diesem Szenario sind modulare Systeme mit Servereinschüben, die relativ einfach zu erweitern sind im Bedarfsfall natürlich auch etwas mehr kosten.

    Ich hoffe, meine Anregungen konnten das beschriebene Beispiel noch etwas schärfen und die angeführten Dokumente erleichtern Ihnen Ihre Überlegungen, falls Sie vor einem ähnlichen Szenario stehen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Felix Brade
    IT-Systemplattform
    DATEV eG

  • Dirk Kettner
    24.06.2013 13:27 Uhr

    @ Herrn Brade

    ich hatte doch den Eindruck, dass im Beitrag von Herrn Windmann ein "wenig" Sarkasmus anklingt.

  • Axel Neumann
    25.06.2013 12:18 Uhr

    Hi @ all,

    gibt es echt noch Client-/Server-Systeme im DATEV-Umfeld (außer beim Betrieb von Notebooks)?

    @Ein Umsteiger: Haben Sie mal auf einem virtuellen Serversystem mit SSD-SAN und Terminalserverumgebung gearbeitet? Nein, dann wird es Zeit, denn dann wissen Sie, was schnell ist.

    Abschließend noch eine Empfehlung und eine Warnung:

    Empfehlung: Für die Datensicherung empfehle ich im virtuellen Umfeld VEEAM i.V.m. einer ActiNAS!

    Warnung: Der Einsatz von Exchange Server 2013 i.V.m. Otlook 2010 und der DTEV Dokumentenorganisation macht Probleme beim Speichern von Mails mit Dateianhängen! Ist aber "diesmal" kein DATEV-, sondern ein Microsoft-Problem.

    MdgV Axel Neumann

  • Markus Süsshügel
    04.07.2013 04:56 Uhr

    Nur ein paar kleine Gedanken:

    Ich administriere ein P2P-Netzwerk (bitte keine Anmerkungen zu Sinn-/Unsinnhaftigkeit dessen), mit dem ich auch sehr zufrieden bin. Die 'Update-Schlachten' gehören dank schnellen CPUs/Netzwerk/SSDs mittlerweile der Vergangenheit an, auch wenn ich der Meinung bin, dass bei den Updates immer noch viel Überhang mitgeschleppt wird. Es spielt bei den Geschwindigkeiten keine Rolle mehr.

    Eine Zeit lang hatte ich mich gefragt, warum man die Konfigurationsorgie zur Einrichtung nicht in ein schönes Skript verpackt. Das wäre bei Konfiguration lt. Fachschrift bestimmt nicht allzu schwierig zu bewerkstelligen. Mittlerweile frag ich mich eher, warum Datev nicht grundsätzlich Images bereitstellt. Für mein eigenes Netzwerk habe ich Images, die ich im Bedarfsfall auf echter Hardware installieren kann, Klon-Leitfäden etc. gibt es ja. Virtualisierung würde da nochmal ganz neue Dimensionen eröffnen.

    Man müsste sich nur einmal auf ein offenes Container-Format verständigen. Ich bin kein Virtualisierungsexperte, aber soweit ich weiss gibt es für Hosted-Virtualiser interoperable Container, ich nehme einfach mal an, dass das auch für Bare-Metal-Virtualisierer gilt. Auslieferung der Software in kompletten virtuellen Images, die man sich nach Bedarf zusammenstellt, konfiguriert und bei der nächsten Hardwareneuerung einfach mitnimmt.

    Ist doch heutzutage alles möglich oder sehe ich da was falsch?

  • Rainer Seidenfuss
    24.12.2013 15:33 Uhr

    Warum sollen die von Herrn Widmann aufgezeigten
    Kosten zu hoch sein? Es fehlen noch die esxi
    Lizenzen. Die Backup software Nas. Bei 20 Mitarbeiter
    empfiehlt sich Hochverfugbarkeit also mindestens
    2 Server.
    Dann noch die Installation mit 2 bis 3 tausend Euro..
    64 gbyte reichen.
    TE 20 kommen da leicht zusammen, aber bei
    20 Mitarbeitern ist das angemessen.

  • Marc Windmann
    26.12.2013 02:47 Uhr
    Zitat von Rainer Seidenfuss

    Warum sollen die von Herrn Widmann aufgezeigten
    Kosten zu hoch sein? Es fehlen noch die esxi
    Lizenzen. Die Backup software Nas. Bei 20 Mitarbeiter
    empfiehlt sich Hochverfugbarkeit also mindestens
    2 Server.
    Dann noch die Installation mit 2 bis 3 tausend Euro..
    64 gbyte reichen.
    TE 20 kommen da leicht zusammen, aber bei
    20 Mitarbeitern ist das angemessen.

    Meine damaligen Ausführungen wurden gestern in die Praxis umgesetzt. Zusammenfassend bleibt festzuhalten:

    HARDWARE:
    Server mit 2x XEON-E5-2660v2 gewählt
    128 GB RAM
    2 Platten 300 GB SAS RAID 1 Betriebssystem
    4 Platten 600 GB SAS RAID 10 WINDVSW1
    2 Platten 300 GB SAS RAID 1 für Terminal-Server "1" VM Hyper-V
    2 Platten 300 GB SAS RAID 1 für Terminal-Server "2" VM Hyper-V
    1 Platte SAS 600 GB GlobalHotSpare
    RDX intern + USB3 Controller
    "normalo" D-Link NAS extern mit 2 Server Platten 1TB im RAID 1
    Dazu USV, GB-Switch 48 Port, VPN-Router aus Altergründen mit getauscht

    Betriebssystem & Software:
    Windows 2012 Server OS
    EaseUS Backup Advanced Server
    TS-Lizenzen
    Client Lizenzen
    MS-Office Lizenzen OpenLicence Downgrade auf 2010

    Clients:
    Nettops mit Windows 8 Downgrade -> Windows 7.

    Drucker: Umrüstung 11 Drucker auf LAN-Anschluss

    Installation Windows 2012 für FileServer inkl. Einrichtung Domäne, Gruppen, Benutzer, Rechte etc. und 2 Terminal-Server Installation inkl. Servergruppe, Verbindungsbroker etc. Einrichtung Datensicherungskonzept, VPN-Server etc, etc. Dazu 20 Clients eingerichtet, Benutzerprofile, Desktops etc. fertig gemacht.

    DATEV Daten Übernahme inkl. LIZPOOL vom Altgerät. Installation DVD7 Plattform auf FileServer und 2x Installation in den Terminal-Servern. Update stand "dato". DBTOOL und das restliche notwendige Zeug durchlaufen lassen, Probelauf mit Erfolg!

    Aufstellen beim Kunden vor Ort erfolgt heut...

    FAKT: Wir bewegen uns in einer Größenordnung um EUR 25.000 zzgl. Mwst.. zzgl. Arbeit. Da kann man "schön-rechnen" wie man will...

  • Rolf Ganter
    10.01.2014 12:57 Uhr

    Sehr geehrter Herr Windmann,

    sehe ich das richtig, dass Sie "nur" die Terminalserver virtualisiert haben? Wie ist die Performance?

    @all:
    Ich lese immer von Server-SSD Festplatten (ich gehe von Enterprise HDs aus), wer kann das bezahlen.... ?

    Grüße
    Rolf Ganter

  • Marc Windmann
    10.01.2014 20:38 Uhr
    Zitat von Rolf Ganter

    Sehr geehrter Herr Windmann,

    sehe ich das richtig, dass Sie "nur" die Terminalserver virtualisiert haben? Wie ist die Performance?

    @all:
    Ich lese immer von Server-SSD Festplatten (ich gehe von Enterprise HDs aus), wer kann das bezahlen.... ?

    Grüße
    Rolf Ganter

    Ja, beide Terminal-Server sind auf dem physikalischen FileServer virtualisiert. Alle rund 20 User arbeiten sogar nur auf ein und dem selben Terminal-Server, der zweite ist quasi "über, Reserve oder wie auch immer". Es findet kein Lastenausgleich etc. statt. Die Performance ist ohne zu "schmeicheln": richtig gut!

    In dem genannten Server kommen keine SSDs zum Einsatz... damit die Kosten nicht komplett explodieren.

    Allerdings habe ich wie beschrieben, die Terminal-Server sowie den FileServer Hardwaretechnisch auf komplett getrennte Raid-Systeme gelegt.

  • Hans Hansen
    13.01.2014 21:23 Uhr

    Sehr geehrter Herr Windmann
    gibt es nur 1 Serverblech. Was machen Sie
    wenn der Rechner ausfallt.
    Wenn der fileserver nicht virtualisiert ist so
    konnen Sie nicht aus der vm starten.
    Ich habe einen 2 Server in Reserve bei nur
    8 Mitarbeitern.
    Freundliche Grüsse